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Historie & Herkunft  

Der Shetland Sheepdog stammt, wie der Name schon sagt, von den Shetland-Inseln. Diese britische, etwa 200 km nordöstlich vom schottischen Festland gelegene Inselgruppe besteht aus über 100 Inseln, von denen 18 bewohnt sind. Diese zeichnen sich aus durch ein mildes und feuchtes, jedoch stürmisches Klima sowie durch eine wilde Landschaft mit tief eingeschnittenen Meerestälern und steilen Hügeln. 

         

 

Die durch Dokumente belegbare Geschichte der Shetland-Inseln beginnt mit der Eroberung und Besiedlung durch die Normannen im 9. Jahrhundert. Diese seefahrenden Wikinger brachten ihre Gesetze, Bräuche und Tiere (darunter Rinder, Ponies, Schafe und Hunde) mit auf die Inseln und lebten dort als Fischer und Farmer. Viele ihrer Bräuche und Traditionen haben bis heute überlebt. Selbst die Bezeichnung "Sheltie" hat ihren Ursprung in der Wikinger-Herrschaft: Der Ausdruck ist keineswegs als Abkürzung des Begriffes "Shetland Sheepdog" zu verstehen, sondern geht zurück auf den Begriff "Hjalti", mit dem die Wikinger die Bewohner der Shetland-Inseln bezeichneten. Aus diesem altnorwegischen "Hjalti" hat sich vermutlich das heutige "Sheltie" entwickelt. Über 400 Jahre lang herrschten die Wikinger über die Shetlands, bis die Inseln im 15. Jahrhundert von der schottischen Krone annektiert wurden.

Die Siedler, die sich auf den Shetland-Inseln niedergelassen hatten, waren dieselben, die auch die Faröer-Inseln, Grönland und Island besiedelten. Sie stammten also vorwiegend aus den nordischen Ländern, von woher sie ihre Hunde mitbrachten, die sie zur Ausübung ihres Berufs (des sog. "croftings") benötigten. Diese Art der Viehhaltung war auf den Shetland-Inseln die einzige Form der landwirtschaftlichen Nutzung: Dabei ließen die "crofters", die Bauern der Shetlands, ihre Rinder, Schafe und Ponies auf gemeinsam genutzten Weideflächen grasen, während sie selbst nur über wenig eigene landwirtschaftliche Flächen verfügten. Dabei handelte es sich um die sog. "Toons", winzige Pachtgrundstücke, die nur wenig Ackerland boten. Diese Siedlungen wurden gegen die Tierherden, die auf den umliegenden Hügeln grasten und sich dort weitgehend selbst überlassen blieben, durch Steinwälle geschützt. Die Aufgabe der Hunde - "Toonie Dogs" genannt - war es, die kleinen Herden auf die gemeinsamen Weideflächen zu treiben und sie von den Höfen der Menschen fernzuhalten. Ihre Funktion war dabei sowohl die von Hüte- als auch die von Hofhunden. 

Den Bauern der Shetland-Inseln kam es damals ausschließlich auf die Arbeitsqualitäten der Hunde an - ein gleichmäßiges Aussehen spielte für sie keine Rolle. So kam es, dass sich die "Toonie Dogs" zu robusten und ausdauernden, zuverlässigen und sehr wachsamen Hunden entwickelten, die den rauen Witterungsbedingungen der Inseln gewachsen waren und ein einnehmendes Wesen hatten, in Erscheinungsbild und Größe jedoch stark variierten.  

Die weitere Entwicklung der Rasse stand in engem Zusammenhang mit der Seefahrt: Oft landeten schottische, niederländische oder skandinavische Fischer auf den Inseln, die gelegentlich auch ihre eigenen Hunde mit an Bord hatten. So kam es zu zufälligen oder auch planmäßigen züchterischen Veränderungen des "Toonie Dogs", indem er mit anderen Rassen gekreuzt wurde. Als sicher gilt, dass es sich hierbei um Spitze sowie den King Charles Spaniel handelte. Um das Hüteverhalten der Rasse zu erhalten und zu verfeinern, begann man außerdem Collies einzuzüchten, was sich bis heute durch die große Ähnlichkeit zu dieser Rasse sowie durch Shelties in Übergröße bemerkbar macht.  

© Annette Klug